Schadenersatz wegen Behandlungsfehler nach Schlaganfall.
Schlaganfallbehandlung und Falschdiagnose.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass derzeit jährlich knapp 270.000 Menschen einen Schlaganfall erleiden. Britische Forscher haben berechnet, dass diese Zahl bis 2040 um 30 % steigen wird. Das ist beunruhigend, bedenkt man, dass der Schlaganfall die häufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen in der Bundesrepublik ist.
Schnelles und richtiges Handeln kann lebensverändernde oder gar tödliche Verläufe bei Menschen verhindern, die einen Schlaganfall erlitten haben. Was bedeutet das?
- Erkennung von Anzeichen für einen Schlaganfall – wie Taubheit, Verwirrung oder Gleichgewichtsstörungen.
- Richtige Diagnose bei Schlaganfall – und keine Falschdiagnose eines Krampfanfalls, einer Migräne oder anderer Erkrankungen.
- Schnelle Behandlung – ja nach der Art des Schlaganfalls und seiner Ursache.
- Richtige Nachsorge – Physiotherapie, Rehabilitation und ggf. Ergotherapie
Eine falsche Diagnose oder Falschbehandlung in einem dieser Stadien kann die Chancen auf Heilung eines Patienten negativ beeinflussen. Das kann zu einer schweren Behinderung führen und eine Pflege (dauerhaft) erfordern, die möglicherweise vermeidbar gewesen wären.
Die Diagnose bei Schlaganfall kann leider schwierig sein. Das liegt daran, dass andere Erkrankungen die Symptome eines Schlaganfalls überdecken können. Außerdem sind meist ältere Patienten von Schlaganfall betroffen, weswegen bei Menschen unter 50 Jahren zunächst eine andere Krankheit diagnostiziert wird (z.B. ein Hirntumor oder ein Krampfanfall).
Glücklicherweise macht die Medizin zunehmend Fortschritte und es gibt laufend Studien, deren Ziel es ist, das Leben von Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, zu verbessern.
Ein Forschungsbereich, die Neuroplastizität, nutzt Roboter, um Betroffenen Patienten dabei zu helfen, die Muskulatur der Hand oder am Arm zu trainieren. Damit versucht man, durch wiederholte, selbstgesteuerte Aktionen, das Gehirn „zu üben“. Auf diese Weise gelingt es, Nervenbahnen im Gehirn wiederherzustellen und die Patienten können die Bewegungsfähigkeit und Kontrolle wieder erlangen oder zumindest verbessern.
Gründe für Behandlungsfehler nach Schlaganfall.
Es gibt gewichtige Gründe, warum Sie oder ein Angehöriger Schadenersatz und Schmerzensgeld wegen Behandlungsfehlern nach Schlaganfall, geltend machen sollten. Damit dies gelingt, müssen Sie beweisen, dass die Behandlung fehlerhaft war, etwa weil
- der Schlaganfall zu spät erkannt wurde,
- ein Diagnosefehler begangen worden ist oder
- die Therapie nach Schlaganfall fehlerhaft war.
Typische Behandlungsfehler im Zusammenhang mit dem Schlaganfall.
In vielen Fällen waren der Schlaganfall und seine Folgen unvermeidbar und die Ärzte haben alles getan, was zu tun war. Manchmal ist ein Behandlungsfehler die Ursache für den Schlaganfall und die gesundheitlichen Folgen (Behinderung). Dazu gehören typischerweise:
- zeitliche Verzögerung nach dem Absetzen des Notrufs
- falsche Diagnosen / Diagnosefehler
- Übersehen eines Blutgerinnsels
- Verzögerung bei der Therapie des Schlaganfalls
- Fehler bei der Behandlung von Bluthochdruck, wodurch es zu einer Blutung kommt
- unzureichende Überwachung von Personen mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko
- ungeeignete Nachsorge