Erfahren Sie, warum wir Schmerzensgeld in Höhe von 75.000 Euro, weil ein Arzt einen Blinddarmdurchbruch nicht erkannt hat.
Medizinrecht: Arzt hat Blinddarmdurchbruch nicht erkannt
Ein Arzt hat einen Blinddarmdurchbruch nicht erkannt bzw. nicht abgeklärt. Dadurch ist es zu gravierenden Folgen gekommen. Erfahren Sie mehr in diesem Artikel, warum der Arzt den Blinddarmdurchbruch nicht erkannt und nicht rechtzeitig behandelt hat.
Wie hat sich der Blinddarmdurchbruch angekündigt?
Unser Mandant klagte über eindeutige Symptome, die auf einen Blinddarmdurchbruch hingedeutet haben. Leider erfolgte keine klinische Untersuchung, insbesondere keine genaue Schmerzlokalisation nach dem geltenden Score-System. Hiernach wären folgende Maßnahmen erforderlich:
- Fiebermessung (axillär-rektaler Temperaturunterschied > 1 Grad)
- Labor: Blutbild, CRP, BSG; normale Laborparameter schließen eine Appendizitis nicht aus.
- Sonografie des Abdomens (vergrößerte Appendixdurchmesser > 6 mm, Wandverdickung, Kokardenphänomän, zirkuläre Flüssigkeitsansammlung um das Organ)
- Farbdoppler-Sonografie
- MRT, CT
Fehler des Hausarztes bei der Abklärung auf einen Blinddarmdurchbruch
Hier hat der Hausarzt weder Fieber gemessen noch die Laborwerte kontrolliert, die tatsächlich massiv erhöht waren. Auf dieser Grundlage hätte er von einer Appendizitis (Blinddarmentzündung) ausgehen müssen.
Außerdem hätte er eine Sonografie des Bauches mit Darstellung des Wurmfortsatzes sowie eine hochauflösende Ultraschalluntersuchung durchführen müssen. Diese hätten mit Sicherheit eine Entzündung des Blinddarms ergeben.
Lesen Sie mehr zu Behandlungsfehlern durch den Hausarzt:
Letztlich ist es bei unserem Mandanten zu einem Blinddarm-Durchbruch mit einer Peritonitis gekommen, weil der Arzt den Blinddarmdurchbruch nicht erkannt hat. Der Patient musste notoperiert werden. Sein Leben hing am seidenen Faden. Ein Fall der Arzthaftung im Medizinrecht.
Aus diesem Grund haben wir ein Schmerzensgeld von 75.000 € beansprucht, weil der Blinddarmdurchbruch unbehandelt blieb.
Schmerzensgeld: Was sind die Folgen beim Blinddarm-Durchbruch?
Infolge der fehlerhaften ärztlichen Behandlung leidet er an:
- einer Anpassungsstörung, die ärztlich behandelt werden muss
- ständig bestehenden Schmerzen im Bauchraum
- Nach der Notoperation ist es zu erheblichen Wundschmerzen und Bewegungseinschränkungen gekommen, vor allem wenn er den Oberkörper dreht
- er beklagt einen erheblichen Leistungsabfall und einen extremen Gewichtsverlust
Schmerzensgeld: Wieviel kann man für Behandlungsfehler bei Blinddarm-Durchbruch fordern?
Das Oberlandesgericht München hat im Jahr 2014 ebenfalls 75.000 € Schmerzensgeld für das erleiden schwerer Schmerzen und verbliebener Darm- und Verdauungsbeschwerden nach einer zu spät erkannten und behandelten Bauchfellentzündung zugesprochen.
Aus diesem Grund ist das von unserer Kanzlei geforderte Schmerzensgeld in jedem Falle angemessen.